Ach, ihr lieben Leut‘, zum Schimpfen gibts aktuell nix, wunschlos zufridde. Ok, das mit dem Lottogewinn und anschliessendem Ruhestand, das klemmt noch. Aber sonst, jo, passt schon.
Ausserdem habe ich ja das ganze Geschimpfe schon hinter mir – Öffentlicher Personennahverkehr, Supermarkt, Autobahn . Und nach dieser anstrengenden und stressigen Eintracht-Saison (ja, auch der Fan hat Anstrengung) habe ich mir ein bisserl Ruhe und Muße verdient. Daher gehts am Donnerstag mit der liebsten aller Gattinnen in die Zwischenfrühlingsundsommerfrische. Und diesmal sogar guten Gewissens, da kein Finalspiel verpasst wird. Nächstes Jahr mach ichs gscheiter und fahre direkt nach Danzig.
Aber, noch simmer ja nicht im Finale, daher zurück zum Ausflug. Es steht einiges auf dem Programm: 5 Kurz-, Mittel- oder Langstreckenflüge, 2 Mietwagenanmietungen, 8 Hotels, 1 Kreuzfahrt, dazu noch diverses Rumbewege mittels Zug, Boot, Kleinflugzeug, Bus, Trekkingschuh‘ und SkyTrain. In absoluter Strecke ergibt sich die enorme Menge von (ungefähr) 22485 Flug-, 3294 See- und 1863 Straßenkilometern. Plus das mit Bus und Bahn und Boot und Kleinflugzeug. Und das, was noch rumgerannt wird. Bin jetzt schon erschöpft.
Klimaneutral geht anders.
Ich habe mal versucht, meine Co2-Bilanz dieser Reise zu berechnen. Das ist ja derzeit in aller Munde, nach dem bösen sauren Regen, dem noch böseren Ozonloch und noch irgendwas noch böserem, an dem wir sicher zugrunde gegangen worden sein. Hab aber vergessen, was das war, kann nicht so schlimm gewesen sein, wir habens ja überlebt.
Aber, zur Bilanz – je nach Berechnungsquelle (unterschiedliche Seiten ermitteln unterschiedliche Werte, ich habs dann final bei atmosfair berechnet) komme ich, alleine für die Linienflüge (ich wusste gar nicht, dass hier sogar die unterschiedlichen Klassen unterschiedliche Werte ergeben, ich dachte, jeder der drinnen sitzt, verbraucht gleich viel, aber Business kostet fast das Doppelte zu Holzklasse) und die eine Woch‘ des Kreuzfahrens, auf einen Co2-Ausstoss von mindestens 9,7t. Pro Mann. Jessas. Das klingt nach viel. Ist vermutlich auch viel.
Nur mal so als kleiner Vergleich: wer mit der Eintracht zu allen Euro-League-Auswärtsspielen gereist ist, hat so ca. 4,02t Co2 versprüht. Alleine. Das Ganze mal paar Tausend genommen (sagen wir mal, 1500 Mann waren überall), ergibt das 6030t. Dafür könnte ich diese unsere neue Tour 670 mal unternehmen. Um mal ein bisschen Gefühl für diese ganzen Werte zu bekommen.
Angesichts der 9,7t schwindet das oben erwähnte gute Gewissen ja doch rapide. Aber doch nicht allzu sehr, wenn ich an die Vorrechnung mit den Zuschauermassen denke. Klar, ich könnte jetzt natürlich eine Kompensationszahlung leisten, im Wege des modernen Ablasshandels, wie das heutzutage modern ist. Freikaufen vom schlechten Gewissen, dann biste umweltsündenfrei. So ähnlich wie das beim urbi et orbi funktioniert, da wird dir auch verziehen, pauschal, dass Vaddi und Muddi ins billige Altersheim abgeschoben hast.
Aber mit diesem Kompensieren muss ich mich erstmal beschäftigen – wohin geht die Kohle? Was passiert damit? Kommt das Sinnvollem zugute oder bereichert sich bloss irgendwer damit?
Ich überlegs mir. Schwör.
Trotz allem, hilft ja nix. Wenn man wohin will, wohin man will, muss man mittels großmotoriger Maschinen bewegt werden.
Zudem, Obacht, werde ich erstmals in der Geschichte des Internets ähh meines Blogs versuchen, fast tagesaktuell zu berichten, womöglich findet sich ja 1 Interessent. Muss halt nur schauen, wie das so geht und klappt, mit Technik und Empfang und Zeit und Lust.
Info zum Beitragsbild – der erste kleine Entwurf der Mindmap der anstehenden Rundreise.