Lieber Leser, leider war ich fast eine Woche absent. Aber aus gutem Grund – die beste Fraa von allen hat zum fünften Mal gerundet. Sieht man ihr auch gar net an. Also, kaum. Bei gutem Licht.
Tja, und das ging vor. Selbstverständlich. Das musste gut gefeiert werden. Selbstverständlich. Und wurde gut gefeiert. Selbstverständlich. Was mich zu einem Restaurationstipp führt – Landhaus Alte Scheune.
Aber, weiter in der ozeanischen Rückschau. Leider gibts ja nimmer viel zum rückschauen, weil die 4 Wochen der Reise bald um sind. Aber paar Hochlichter gibts noch. Sensationelle Hochlichter. Daher heute auch mehr Bilder und weniger Gelaber. Das freut den Leser und den Schauer.
An diesem Tage, Donnerstag, glaube ich, gings früh los, wir wollten ja vor den Massen an den Sehenswürdigkeiten sein. Die erste Stunde gabs nix zu berichten, wir fuhren mit unserem Cruise Wagon durchs Australische. Gemütlich gings dahin, in der Gegenrichtung gabs massiven Stossverkehr, bis wir die ersten landschaftlichen Eindrücke bekamen. Nicht schlecht, so fürn Anfang. Stopp hier, Bildchen dort, bis nach Lorne, dem ersten geplanten Halt. Da hatte ich uns Moons Espresso Bar fürs Frühstück ausgesucht. Lecker wars, wie eigentlich immer und überall. Man kann gut essen, im Ozeanischen. Bisserl im Neuland rumsuchen, dann findet sich beständig was feines.
Dann gings zum ersten Pflichthalt an der GOR – Cape Otway. Strahlender Turm (erbaut 1848, der am längsten betriebene Leuchtturm Australiens – Bildungsauftrag erfüllt), bisserl Museum, bisserl Aboriginies-Geschichte, viel Photomotiv (Turm und Küste). Wir liefen da rum, erfreuten uns an Wetter und Ausblick, liessen uns von den chinesischen Massen nicht stören (der Chinese als Tourikollege hat einen Vorteil – er ist klein, man kann gemütlich drüber wegschauen.), bildeten und informierten uns. War das Eintrittsgeld wert. Allemal. Übrigens, man kann dort auch übernachten, in so nem restaurierten gemauerten Häuschen.
Schon bei der Fahrt zum Leuchtturm sind uns die am Strassenrand wild parkenden Touris aufgefallen, die kreuz und quer anhielten, um die in den Bäumen sitzenden Koalas zu knipsen. Das hatten wir uns aber für die Rückfahrt aufgehoben. Das nächste Hochlicht – in freier Wildbahn lebende Koalas, die unbeeindruckt von den Menschenmassen ihr Nickerchen hielten. 20 Stunden am Tag nur schlafen, den Rest wird gefressen. Herrschaften, ich bin ja selten neidisch, aber da ists schwer, standhaft zu bleiben.
Nach dem kleinen Türmchen und den muggeligen Tierchen wurde es spektakulär. Erster Halt – Gibsons Steps. 70 Meter hohe Klippen, mit einer 86 stufigen Treppe, runter zum Strand, in den Fels gemeisselt von einem gewissen Herrn Gibson. Wir, etwas bequemer heute, sind da nicht runter. Jo mei, man muss nicht überall dabei sein.
Paar hundert Meter gings weiter, dann erkannten wir, dass die Hauptsehenswürdigkeit erreicht war – die 12 Apostel (die heute nicht mehr 12 sind, weil ein paar sind schon umgekippt). Ein mächtiges Besucherzentrum ist da aufgebaut, mit riesenhaftem Parkplatz und Hubschrauberlandeplatz (man kann Flüge die Küste entlang unternehmen, wir hatten den Geldscheisser aber nicht dabei.). Hier muss man nimmer viel erzählen, schauen Sie einfach hin, lieber Leser.
Nachdem wir unser Auto gefunden haben, gings weiter die Strass‘. Paar Kilometer weiter gabs dann nochwas, wo man stehen bleiben muss – Loch Ard Gorge. Schlucht mit Klippe und Strand. Auch ganz grossartig anzuschauen. Wie eigentlich alles an der Great Ocean Road.
Was ein Tag. Grossartig. Eine gute Entscheidung, trotz nur eines Tages die Fahrt auf uns zu nehmen. Zwar anstrengend, aber jede Minute wert.
Im nächsten Kaff, Port Campbell, gabs noch paar Erfrischungen, dann machten wir uns auf die Rückfahrt nach Melbourne. Diesmal quer durchs Geräusch, leichte Müdigkeit schlich sich in den Cruise Wagon. Rein nach Melbourne, verfahren, Hotel, Essen, schlafen. *ächz*
Info zum Beitragsbild – Loch Ard Gorge. Im Panorama. Unne, vom Sand.
Ein Gedanke zu “Riding the great Great Ocean Road”